„Ich bin dankbar über jeden regen Austausch, den ich in der Forschung, in den Workshops und den Vorträgen erleben darf - vor allem freue ich mich, wenn ich mit meinem Wirken einen Beitrag zu einem vertrauensvollen gesellschaftlichen Miteinander leisten kann.“
Foto: Schmidt/Univerisität Vechta
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper ist eine kurze, aber vollständige
Beschreibung eines glücklichen Zustands in dieser Welt.
(John Locke, englischer Philosoph, 1632-1704)
aktuelle Stellungnahme
Das Vertrauen in die Justiz ist in Deutschland gegenwärtig hoch – ca. 70% der Befragten im Roland Rechtsreport 2023 bringen den Gerichten und Gesetzen „ziemlich“ bzw. „sehr viel“ Vertrauen entgegen. Dennoch werden einzelne Aspekte des Rechtssystems durchaus kritisch wahrgenommen: So geben die Befragten an, dass die gerichtlichen Verfahren sehr lange dauern (81%), Gesetzestexte schwer verständlich formuliert sind (55%) und die Rechtsprechung nicht immer nachvollziehbar sei, da Urteile und Strafmaße je nach Gericht unterschiedlich ausfallen würden (58%).
Vor allem die mangelnde Nachvollziehbarkeit von Gerichtsentscheidungen, die von Teilen der Bevölkerung als Indiz für eine der Rechtsprechung innewohnenden Willkür interpretiert werden kann, birgt das Risiko, auf lange Sicht das Vertrauen in die Justiz zu untergraben. Entscheidend ist insofern die nach außen gleichermaßen authentische wie transparente Kommunikation gerade auch diskussionswürdiger Entscheidungen. Hierüber kann das Vertrauen in die zentralen Säulen unserer Demokratie stabilisiert und gefördert werden.
Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer, im September 2023